…wie alles begann!
Als ich Shikoku, 2009, das erste Mal besuchte, wusste nicht viel über diese Insel, Shikoku biete Natur pur, Berge wie die Schweizer Alpen und spektakuläre Strände, wurde mir mitgeteilt. Ebenso, wurde mir erklärt, Shikoku sei der Ort, wenn es denn einen solchen Ort gäbe, an welchem man sich sicher und gut aufgehoben fühlen, gar die Türen unverschlossen lassen könne. Shikoku sei dort, wo die Bewohner mit Herz und Freude strahlten und mit beiden Füssen auf dem Boden stehen würden. Dort, wo die knapp 2000 Meter hohen Berge dem Meer zuzwinkerten, wo die Zitrusfrüchte mit den Meerestieren um die Wette tanzten, wo die Menschen in Harmonie mit der Natur lebten, wo die Geschichte, die Religion und die Kultur zur Einheit verschmelzen. Während mein Mann unseren Auto-Tank auffüllte, fand ich mich vor den vielen farbenen Zeitschriften wieder. Die Zeitschriften Japans sind so farbig, die Zeichenschrift, so philosophisch, sie verwandeln jede Zeitung, jedes Buch, jede Zeitschrift bald einmal in ein Kunstwerk. Da stand ich also und versuchte die einzelnen Schriftzeichen zu erkennen – bis ein kleines Büchlein meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Das einzige Büchlein das in Japanisch und Englisch geschrieben war – ein kleiner, zierlicher Reiseführer über die „88 Tempel Pilgerreise auf Shikoku“ – der sogenannten „Henro“.
Da stand ich nun, dieses kleine Büchlein in den Händen, in dessen Inhalt vertieft, alles um mich herum ausgeblendet, wie wenn dieses kleine zierliche Büchlein scheinbar auf mich gewartet hätte, um mir den Henro-Samen in mein Herz zu pflanzen. Innerhalb von wenigen Momenten wusste ich, instinktiv, dass ich diese Pilgerreise eines Tages erleben werde.
So suchte ich die Verbindungen, die diesen Wunsch zur Verbundenheit werden liess und erkannte, dass sich drei wiederkehrende Themen meines Lebens in sich verbinden: Natur, Religion und Japan.
Die Liebe zur Natur.
Dort, wo sich die Elemente (Erde, Wasser, Luft) treffen und somit Energieorte kreiert werden. Dort, wo wir uns mit unseren Sinnen und Instinkten wieder-verbinden. Dort, wo Menschen die schwache, die Natur die starke Kraft ist. Dort, wo wir unser inneres Ohr öffnen um unserem Körper zu lauschen.
Die Undefinierbarkeit von Religion
Religion, mögliche Rahmenbedingungen, Regeln, Authentifikation, Bedeutung, Motivation, innerer Antrieb, Leben und Tod. Religion, Kultur & Traditionen werden (nicht nur) in Japan oft in der Natur abgehalten; Meditieren neben einem Wasserfall oder am Meeresstrand oder auf einem Berg… Hanami unter dem Dach unzähliger Kirschblüten… Hochzeit unter blauem Himmel mit farbenen Blumendecors… Beerdigung – wenn die menschlichen Überreste dort hin zurück gelegt werden, von wo sie einst kamen – zurück zu Mutter Erde.
Und dann ist da Japan.
In berührender Art und Weise lebt Natur, Religion, Geschichte und Kultur hier in Japan als scheinbar unzertrennliche Einheit. Die jährlichen Matsuri werden oft, wenn nicht immer in der Natur gefeiert. Shintō Götter sind oft direkt verbunden mit natürlichen Gewalten, wie Berge, Blitz, Wind, Wellen, Baum, Felsen. Shintō Götter und Menschen sind nicht zweierlei, sie existieren in derselben Welt und teilen sich die verbundene Komplexität. Verbundenheit im Sinne von: „trage Sorge zur Natur und die Natur wird für dich sorgen.“
Drei wunderbare Gründe für diese Homepage!
Es kommt alles zusammen, alles ist miteinander verbunden, alles existiert ineinander…
und ich bin mitten drin!